Marijan Griebel (26, Hahnweiler) ist für seinen starken Auftritt bei der Rallye „Circuit of Ireland“ mit einem Podestplatz belohnt worden. Der Pfälzer und sein 20-jähriger Copilot Pirmin Winklhofer (Pocking) hatten die erste Etappe für sich entschieden und mischten auch tags darauf ganz vorne mit, als sie in WP8 unvermittelt ein Reifenschaden vorne rechts ereilte. Griebel musste rund zehn Kilometer bis ins Prüfungsziel auf der Felge fahren und verlor fast eineinhalb Minuten. Der Rückstand des damit nur noch Viertplatzierten auf den Rallye-Leader betrug zu diesem Zeitpunkt 1:23 Minuten. Ein Podestplatz schien in weite Ferne gerückt.
Doch dann brannte Griebel ein fahrerisches Feuerwerk ab, fuhr in fünf der noch ausstehenden sechs Prüfungen Bestzeit und fing in der letzten WP noch den auf Rang drei liegenden Peugeot-Piloten Nikolaj Gryazin aus Lettland ab. Damit machte der Pilot des ADAC Opel Rallye Junior Teams einen Opel-Dreifachtriumph perfekt. Ein Kunststück, das der Marke mit dem Blitz zuletzt im vergangenen Juni bei der Rallye Ypern auf dem Weg zum Titelgewinn in der Junior-Europameisterschaft 2015 gelungen war. Im Ziel lag Griebel nur noch 16,5 Sekunden hinter Sieger Lukasz Pieniazek und 5,0 sec hinter seinem zweitplatzierten Opel-Werksfahrerkollegen Chris Ingram, hatte also in sechs Wertungsprüfungen mehr als eine Minute wettgemacht.
Verständlicher Weise war der letztjährige Junior-EM-Dritte Griebel im Ziel nicht rundum glücklich: “Das war ein Wochenende voller Dramen. Es ist wirklich ein Jammer, denn wir hätten das Zeug dazu gehabt, hier zu gewinnen. Die positive Nachricht ist, dass wir bei den schwierigen, ständig wechselnden äußeren Bedingungen richtig schnell unterwegs waren. Der erste Sieg in der ERC Junior ist nur noch eine Frage der Zeit, da bin ich mir ganz sicher!”
Wie hoch die Leistung des Opel-Werkspiloten einzuschätzen ist, unterstrich am Abend auch die Jury, die Griebel mit der “Colin McRae ERC Flat Out Trophy” auszeichnete. Diese Trophy erhält bei jedem ERC-Lauf der Pilot, der sich durch seine besonders beherzte, angriffslustige Fahrweise auszeichnet. Sie wird in Erinnerung an den 2007 bei einem Hubschrauberunglück ums Leben gekommenen Schotten Colin McRae verliehen, der 1995 mit 27 Jahren bis dato jüngster Rallye-Weltmeister der Geschichte wurde und dessen Kampfgeist stets Maßstäbe setzte.