WRC Portugal: Starker „Test“ für die Azoren-Rallye

Marijan Griebel und Stefan Clemens hatten in ihrem Opel ADAM R2 den Podestplatz bei der traditionsreichen Rallye Portugal rund um Porto schon vor Augen – als ein Reifenschaden in der allerletzten Wertungsprüfung sämtliche Hoffnungen zunichtemachte

Eine starke Performance, die sich leider nicht in einem starken Ergebnis niedergeschlagen hat – so etwa lässt sich der Auftritt von Marijan Griebel und dem Opel ADAM R2 beim portugiesischen Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft zusammenfassen. Bei seiner ersten Schotter-Veranstaltung im Wettbewerb (die Waldviertel-Rallye in Österreich im November 2013 hatte er als Pilot eines Vorausfahrzeugs bestritten) lieferte der Opel-Werksfahrer aus dem ADAC Opel Rallye Junior Team gemeinsam mit seinem Beifahrer Stefan Clemens eine beeindruckende Leistung ab.

Im Feld der 18 RC4-Fahrzeuge fuhren die beiden Deutschen von der ersten Wertungsprüfung an auf Podestkurs. Allerdings trugen ihnen gleich drei Reifenschäden am ersten Tag eine Hypothek von eineinhalb Minuten auf die Spitze ein. Doch Griebel/Clemens kämpften unverdrossen weiter und lagen nach einem starken Samstag mit zwei WP-Bestzeiten wieder auf dem zweiten Rang in der RC4- Gesamtwertung. Dieser schien auch vor dem Start in die 16. und letzte Wertungsprüfung zementiert – bis der vierte Reifenschaden der Veranstaltung dieses angesichts von Griebels geringer Schotter-Erfahrung nicht unbedingt zu erwartende Top-Ergebnis zunichtemachte. Zwar rettete der Opel-Werkspilot den ADAM R2 noch ins Prüfungsziel, doch leider hatte die Radaufhängung durch die Fahrt auf dem platten Reifen Schaden genommen. Die Fahrt vom Prüfungs- bis ins Veranstaltungsziel erwies sich in der Folge als unlösbare Aufgabe und Griebel/ Clemens waren somit nicht im offiziellen Endergebnis zu finden.

Hinterher mischten sich beim 26-Jährigen aus Hahnweiler Frust und Freude zu etwa gleichen Teilen: „Es ist natürlich schade, dass uns der verdiente Podestplatz noch durch die Lappen gegangen ist. Andererseits war der Einsatz hier eine spannende und lehrreiche Erfahrung. Ein WM-Lauf auf Schotter ist doch eine andere Hausnummer als das, was wir von zu Hause gewohnt sind. Zumal wir mit unserer hohen Startnummer durch die tiefen Spuren der WRC- und WRC-2-Autos fahren mussten und überall Steine und Gräben lauerten. Ich hätte nicht gedacht, dass man mit einem Fronttriebler auf Schotter bei einem WM-Lauf in die Top-30 fahren kann. Aber der ADAM R2 hat prima funktioniert, und auch Stefan und ich kamen von Prüfung zu Prüfung besser zurecht. Ich würde nicht so weit gehen und nach nur einer SchotterRallye schon von Routine sprechen. Aber mit Sicherheit war es eine sehr gute Vorbereitung für die Azoren-Rallye in zwei Wochen.“