- Ausfall auf der Königsprüfung nach einem Defekt
- Staub und heftiger Regen machten den zweiten Lauf zur DRM zur Mammutaufgabe
- Durch mögliches Streichergebnis noch alle Titelchancen intakt
Marijan Griebel und Tobias Braun gewinnen ADAC Rallye Stemweder Berg
Maximale Punkteausbeute durch Sieg auf der Power Stage
Viele Zuschauer bejubeln die Rallye-Asse bei bestem Sommerwetter
Der dritte Aufgalopp der deutschen Rallye-Elite in der Saison 2022 führte die Teams am vergangenen Wochenende nach Lübbecke, an den Rand des Wiehengebirges in Nordrhein-Westfalen. Mit 20 Startern war die Topklasse so gut besetzt wie nie zuvor und bereits vor dem Start der ADAC Rallye Stemweder Berg Spannung und Dramatik garantiert.
Marijan Griebel (33, Hahnweiler) und sein Copilot Tobias Braun (27, Bückeburg) zeigten sich fest entschlossen, den technisch bedingten Ausfall beim vorigen Lauf in Sulingen wettzumachen und waren von Beginn an in der Spitzengruppe vertreten. Nach der ersten Etappe, die etwa 30 der rund 160 Wertungsprüfungskilometer beinhaltete, lag das Duo auf Rang drei, lediglich zweieinhalb Sekunden hinter dem Spitzenreiter.
Nervenaufreibend verlief der Samstagvormittag, als ein defekter Motorhaubenhalter für Aufregung im Cockpit und Stress auf der Verbindungsetappe sorgte. Während der fünften Prüfung bog sich die Haube auf der linken Seite plötzlich nach oben und je schneller das pfälzische Duo fuhr desto größer war die Sichtbehinderung und Verformung. Ursache war eine gelöste Mutter des Haubenhalters. Ohne passenden Ersatz und Schraubenschlüssel gelang es Griebel und Braun eine identische Mutter mittels Zange und Schraubendreher an anderer Stelle des Autos zu entfernen und den Schaden in wenigen Minuten zu reparieren, was Grundstein für den restlichen Tagesverlauf war.
Mit Wut im Bauch und nunmehr fünfzehn Sekunden Rückstand auf die Spitze gewann Griebel die darauffolgende, mit über 27 Kilometern längste Wertungsprüfung der gesamten Saison. Fortan entwickelte sich, wie in den letzten Events bereits häufig der Fall, ein dramatischer und hochklassiger Kampf um jede Zehntelsekunde innerhalb der Spitzengruppe.
Griebel und Braun lagen lange Zeit auf Rang drei, setzten aber vier Wertungsprüfungen vor Schluss zu einem unglaublichen Schlussspurt an, gewannen mit fehlerfreier Fahrt am absoluten Limit drei der ausstehenden Tests und letztlich mit rund vier Sekunden Vorsprung auch die Gesamtwertung der ADAC Rallye Stemweder Berg. Durch den Sieg auf der Power Stage reiste das Duo mit der maximalen Punkteausbeute und wieder deutlich gestiegenen Meisterschaftschancen in die Heimat.
Der nächste Lauf zur Deutschen Rallye Meisterschaft findet am 01./02. Juli bei der ADAC Rallye Mittelrhein rund um Wittlich statt. Dies ist das erste von zwei aufeinanderfolgenden Heimspielen für Griebel ehe Ende August die ADAC Saarland Pfalz Rallye rund um das saarländische Sankt Wendel ausgetragen wird.